SisyphosArbeit



Sisyphos der Glückliche

BegriffsBild 1500 x 500 x 750 mm

Werkzeugkästen, schiefe Ebene, Stein

eye-D-ear 2005

 

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"Darin besteht die verborgene Freude des Sisyphos. Sein Schicksal gehört ihm. Sein Fels ist seine Sache. [...] Der absurde Mensch sagt ja, und seine Anstrengung hört nicht mehr auf. Wenn es ein persönliches Geschick gibt, dann gibt es kein übergeordnetes Schicksal oder zumindest nur eines, das er unheilvoll und verachtenswert findet. Darüber hinaus weiß er sich als Herr seiner Tage. In diesem besonderen Augenblick, in dem der Mensch sich seinem Leben zuwendet, betrachtet Sisyphos, der zu seinem Stein zurückkehrt, die Reihe unzusammenhängender Handlungen, die sein Schicksal werden, als von ihm geschaffen, vereint unter dem Blick seiner Erinnerung und bald besiegelt durch den Tod. Derart überzeugt vom ganz und gar menschlichen Ursprung alles Menschlichen, ein Blinder, der sehen möchte und weiß, daß die Nacht kein Ende hat, ist er immer unterwegs. Noch rollt der Stein.

 

Dieses Universum, das nun keinen Herrn mehr kennt, kommt ihm weder unfruchtbar noch wertlos vor. Jeder Gran dieses Steins, jedes mineralische Aufblitzen in diesem in Nacht gehüllten Berg ist eine Welt für sich. Der Kampf gegen Gipfel vermag ein Menschenherz auszufüllen.

Wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen.

zitiert nach: A. Camus, Der Mythos des Sisyphos, 2. Aufl., Reinbeck bei Hamburg, 2001. S. 159f.

 

 

"Der Stein von Sisyphos
rollt nicht mehr.

Er liegt fest auf einer schiefen Ebene,
gebildet aus einer ungebrauchten Schalttafel
und leeren Werkzeugkästen.


Der Gesellschaft geht die Arbeit aus
und selbst sinnlose Arbeiten scheinen nicht mehr möglich.

Das Glück von Sisyphos
als vermeintlich sinnlos Beschäftigter
ist zeitgenössischen Arbeitern auch nicht mehr möglich."

arbeitsagent NiL