Fruechte der Arbeit
Aktion der Arbeitsagenten zum Tag der Arbeit

Donnerstag 01. Mai 2008
in Worms am "Gammlerbänkchen"
Lutherplatz zwischen Obermarkt und Wilhelm-Leuschnerstraße

Alle Jahre wieder wird zum Tag der Arbeit die Arbeit gefeiert, egal ob sie noch da ist, oder für viele schon längst verschwundene Erinnerung ist. Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen, Lohn und Brot, Im Schweiße seines Angesichts sein Brot verdienen . . . All dies sind Aussagen die immer wieder zu diesem Thema zu hören sind. Wir stellen uns als Künstler der Zukunft und zeigen wie ein Leben ohne Arbeit aussehen könnte. Zu diesem Zweck gibt es einen großen Tisch mit den Früchten der Arbeit. Jeder darf sich dort eine Frucht nehmen. Allerdings ganz so bedingungslos funktioniert das natürlich auch nicht. Wer die Früchte der Arbeit genießen will, ohne zu arbeiten, muss die Arbeit aus seinem Leben ausweisen. Dazu stellen wir Arbeitsausweise her, die wiederum zur gegenleistungslosen Nutzung einer Frucht berechtigen. Mit anderen Worten:

Jede(r) Inhaber/in eines Arbeitsausweises erhält eine Banane!

Wer nun bei dem Begriff Banane an gleichnamige Republiken, politische Entscheidungen oder andere verrückte Sachen denkt liegt damit nicht völlig falsch. Alle Ähnlichkeiten mit der irrealen Wirklichkeit sind unzufällig und nicht ungewollt.

 

 

Fruechte der Arbeit

Aktion und Installation im öffentlichen Raum der Stadt Worms, 01.Mai 2008, 900 x 300 cm,
Constanze illig, Friederike illig, Norbert illig;

2 Tische, gelb, 200 x 50 cm; 1 Kabine 100 x 100 x 200 cm; 2 Hocker, schwarz; 1 Hocker, rot; 1 Kamera, 1 Stativ; 1 Reiseschreibmaschine; 50 kg Bananen; roter Stoff 600 x 70 cm; Arbeitsausweise; Liste; Klemmbrett; 2 Kugelschreiber "Fit for Job" (AFB); Sachbearbeiter 1; Sachbearbeiterin 2; Fotoassistentin; 2 Agentenhemden; 1 Agentenstempel;

Aktion und Installation der Arebitsagenten zum Tag der Arbeit am 01. Mai 2008; unweit der jährlichen Gewerkschaftskundgebung; am "Gammlerbänkchen" dem Ort an dem früher langmähnige Oberstufenschüler (Gammler) saßen (darunter auch der spätere Politiker und Arbeitsagenturchef F. Gerster); 2 Arbeitsagenten fordern Passanten auf, in den Zeiten knapper Arbeit eine Arbeit nach Wahl aus ihrem Leben auszuweisen und somit freiwillig und solidarisch zum partiellen Arbeitslosen zu werden, einer Avantagrde beizutreten, da ja in Zukunft die Arbeit ja immer weniger wird; bevor sie erfreulicherweweise ganz verschwindet, (auch wenn es Leute gibt die von Vollbeschäftigung sprechen) Dafür, dass ein Paßbild gemacht, ein Ausweis erstellt, Angaben zur Person erfolgt und eine Unterschrift geleistet wurden, erhalten die Passanten eine Frucht der Arbeit. - Die Banane, als Zeichen für die Absurdität der gegenwärtigen Arbeitspolitik, die von einem Arbeits- und Menschenbild des 19 Jahrhunderts ausgeht, um Anforderungen des 21. Jahrhunderts zu gestalten.

illig & illig
die arbeitsagenten der bunten Agentur für Arbeit